Die Schriftrollen der Alten!
Ein Special, welches mein gesamtes Sozialleben zerstören wird. Ein Special, welches meinen Körper verfallen lassen wird. Ein Special, welches meine Fingerkuppen abarbeiten wird. Ein Special, welches mir wohl so viel Spaß wie kaum ein anderes machen wird.
In diesem, wahrscheinlich 200 Seiten starken Special (ungefähre Angabe) schau ich auf die Spiele der wohl berühmtesten Rollenspielserie aller Zeiten zurück. The Elder Scrolls von Bethesda Softworks. Spätestens mit dem 3.Teil ist diese Serie zu einem Epos geworden. Eine Serie, bei der man in jedes Spiel mindestens 200 Stunden stecken kann und trotzdem immernoch nicht alles gesehen hat. Eine Serie, bei der in jedem Spiel es unmöglich ist für den Spieler geradeaus zugehen, da an jeder Ecke irgendetwas interessantes lauert. Und Spiele, in denen man durch hunderte Quests immer etwas zu tun hat.
Aber jetzt fangen wir an! Viel Spaß bei diesem Special! (:
The Elder Scrolls I: Arena:
The Elder Scrolls I: Arena (1994) |
Das Spiel war damals von Bethesda als Gladiatoren-Spiel geplant, was man vielleicht an dem Namen merkt. Aber der Name kommt auch daher, dass im Spiel in der Dimension "Mundus" das Gute aus Aetherius und das Böse aus Oblivion (ja, damals gab es schon Oblivion) immerwieder zusammen treffen, wie in einer Arena halt.
Bethesda hat damals nicht mit einem sonderlichen Verkaufserfolg gerechnet und stellte nur 9.000 Stück her. Diese verkauften sich aber so gut, dass der Entwickler ganz schnell hunderttausende nachproduzieren musste.
Die Handlung des Spiels ist relativ einfach: Der Spieler muss den kaiserlichen Kampfmagier Jagar Tharn finden und töten, dieser hat Kaiser Uriel Septim VII. verraten und hält ihn in Oblivion gefangen.
Damals schon gab es das Problem, dass es Bethesda nie richtig geschafft hat die Hauptgeschichte so großartig in Szene zusetzen wie alles andere. Aber diese Schwäche verzeiht man bei so einem Epos dem Entwickler doch gerne.
Was viele aber gerne vergessen: Arena war knüppelschwer. Viele Spieler haben es noch nichteinmal aus dem ersten Dungeon geschafft, da, wenn man zulange wartet, ein übermächtiges Monster aufgetaucht ist und den Spieler ganz schnell weggerissen hat.
Das war ein weiterer Nachteil der zufallsgenerierten Welt.
Die Inspiration von Arena hat Bethesda aus der damals erfolgreichsten Rollenspielserie genommen, nämlich Ultima Underworld.
Nur 2 Jahre danach schepperde es wieder bei den Rollenspiel-Fans, aber eher im negativen Bereich:
The Elder Scrolls II: Daggerfall:
Das Bugfest: The Elder Scrolls II: Daggerfall (1996) |
Auf dem Pferde durch alte Zeiten ... und 584.000 km² |
Leider, und hier ist die Parallele zu Gothic 3, bestimmen Bugs den Weg durch diese Welt.
Eine richtige Handlung gibt es in Daggerfall nicht. Der Spieler hat die Möglichkeit mit höherem Level einer größeren Questreihe zufolgen, die den Ersatz für eine richtige Handlung darstellt. Dem Spiel geht es mehr dadrum unendlich viele zufallsgenerierte Quests zu erstellen, mit denen der Spieler immer etwas zutun hat, da sie, und das hat Unendlichkeit so ansich, nie aufhört.
Damals revolutionär: Das Auslassen und ignorieren von Quests hat Folgen auf die betreffende Person. Als Beispiel: vergisst man eine Person zuretten, dann reden Verwandte dieser Person nicht mit dem Spieler. Diese Technik hat damals dafür gesorgt, dass das Spiel trotz seiner unzähligen Bugs und dem zeitweiligen Spitznamen "Buggerfall" mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde.
Im Vergleich zum Nachfolger gab es auch eine Unmenge mehr an Fähigkeiten. U.a. Ausweichen und Klettern. Auch die Möglichkeit Vampir zu werden, gab es damals schon. Durch das Erfüllen von Quests ist es ebenso möglich Mitglied in Gilden der einzelnen Städte (wie gesagt 5.000) zu werden.
Zum 15-Jährigen Jubiläum der Elder Scrolls Reihe hat Bethesda Daggerfall als kostenlosen Download angeboten und dazu Patches und einen Installer, damit das Spiel auch auf modernen Windows-PC's und Mac's läuft.
An Elder Scrolls Legend: Battlespire:
Kommen wir nun zu einem eher unbekannten Spiel. Battlespire erschien 1997 als Ableger der Hauptserie. Ursprünglich war dieses Spiel als Addon für Daggerfall geplant, wurde später dann aber umorientiert zu einem Action-Rollenspiel aus der Ego-Perspektive.Aber auch hier das Problem: Bugs ohne Ende, die Spielwelt war kleiner und man rannte größtenteils nur durch Dungeons und kloppte Monstern auf den pixeligen Schädel.
Apropos pixelig: Schon bei Daggerfall war die Grafik nach der Einführung der ersten 3D-Beschleuniger-Grafikkarten nicht unbedingt der Hammer, aber bei Battlespire hat die Grafik schon sehr gestört.Denn so schön ein Spiel auch ist, man möchte es nicht in einer Pixel-2D-Welt erleben, wenn es schon richtige 3D-Welten gab, die für damalige Verhältnisse fantastisch aussahen.
An Elder Scrolls Legend: Battlespire (1997) |
Die Handlung ist ähnlich einfach wie bei Arena. Die Kommunikation auf der Akademie Battlespire, auf der kaiserliche Kampfmagier ausgebildet werden, ist abgebrochen. Die Akademie liegt auf der Schwelle der Menschlichen Dimension und Oblivion, der Dimension der Daedra. Ein Agent wurde ausgesandt um das Problem zubeheben, aber dieser kehrte nicht zurück. Daraufhin wurde der Spieler, ein unbekannter Held, auserkoren das Rätsel zulösen und herauszufinden was mit dem Agenten passiert ist.
Battlespire hat sich aufgrund der Bugs und der etwas lahmen Geschichte nicht gut verkauft und blieb deutlich hinter Arena und Daggerfall zurück.
The Elder Scrolls Adventures: Redguard:
The Elder Scrolls Adventures: Redguard (1998) |
Das Spiel war auch nicht sonderlich beliebt, da man von Bethesda einen großen Epos wie Daggerfall erwartet hat, aber nach Battlespire wieder ein anderes Genre auf den Tisch gelegt bekam.
Die Handlung, natürlich wieder sehr einfach. Der Rothwardone Cyrus erfährt durch einen Brief, dass seine Schwester Iszara vermisst wird. Natürlich macht sich der fromme Mann sofort auf den Weg nach Stros M'Kai, dem Ort an dem Iszara das letzte mal gesehen wurde, und rettet seine Schwester.
Nein, keine Angst und packt bitte die Mistgabeln und die Fackeln weg. Das war kein Spoiler, denn das passiert sehr schnell im Spielverlauf. Auf dem Weg zur Rettung wird Cyrus allerdings in die Rebellion gegen das Kaiserreich verstrickt und sieht sich gezwungen mit seiner Schwester zusammen in die Schlacht zuziehen.
Für viele ist diese Handlung sehr an ein Piratensetting angelehnt, welches Bethesda aber nie kommentiert hat. Aber wenn man selber durch die Welt von Redguard reist merkt man: das sieht doch sehr nach Piraten aus.
Technisch konnte Redguard durchaus überzeugen. Vor allem deswegen, da es der erste Teil der Serie war, der die 3DFX-Beschleuniger-Karten unterstützt hat, wodurch endlich flüssiges 3D möglich war.
Spielerisch ist Redguard ein großer Bruch in der Elder-Scrolls-Reihe. Der Spieler erhält
Elder Scrolls mit Piraten und 3D-Beschleunigung |
Man muss bei Redguard wissen worauf man sich einlässt. Es ist kein Rollenspiel-Epos sondern ein Action-Adventure. Besonders die Dialoge waren wirklich zum davonrennen. Strunz langweilig geschrieben und selbst unwichtige NPC's haben dem Spieler erstmal die gesamte Lebensgeschichte erzählt, bevor sie zum wichtigen Punkt der Quest gekommen sind und das ist eine Sünde in diesem Bereich.
Das war mein erster Teil zur Geschichte von The Elder Scrolls.
Morgen geht es dann weiter mit dem 2.Teil und da sehen wir uns die riesen Schritte an, die die Serie hinlegen wird bis heute in die Moderne.
Ich hoffe ihr hattet Spaß!
- Euer Franz (:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen