Montag, 28. Juli 2014

Ein Herz für Entwickler! BioWare

Zu 100% kanadisch!

Das Entwicklerstudio, welches das Rollenspiel-Genre aus der Versenkung geholt hat. BioWare. Ein Studio, das wohl noch nie etwas anderes gemacht hat außer Rollenspiele, aber das auch richtig gut. Die Liste der Hits ist lang: Dragon Age, Baldur's Gate, Mass Effect, Star Wars: Knights of the old Republic, Jade Empire und und und.
Ein kleiner Blick auf eines der besten Studios der Welt. Viel Spaß! (: 


Es war einmal...:

...ein junger Mann Namens Ray Muzyka, der sich gedacht hat mit seinen beiden Freunden, Greg Zeschuk und Augustine Yip, zusammen ein Studio zu gründen. Schon damals hieß das Studio BioWare und wurde in Edmonton, Alberta in Kanada gegründet. Der zweite Satz von mir war auch schon mal glatt gelogen, denn BioWare hat früher etwas anderes gemacht als Rollenspiele. Der Name "BioWare" kommt nich von ungefähr. Die 3 Mannen lehnen den Namen an ihr abgeschlossenes Medizinstudium an und wollen Software für Menschen entwickeln. Angefangen hat das ganze mit Arztsoftware, die haben übrigens weiterhin nebenbei als Ärzte gearbeitet. Ihre erste Software war der "Gastroenterology Patient Simulator", ein Simluator um Medizinstudenten die Diagnose von Magen-Darm-Krankheiten beizubringen.
Das Erstlingswerk von BioWare. Shattered Steel.


1996 wandten sich die 3 allerdings der Spieleentwicklung zu und veröffentlichten über Interplay Entertainment ihr erstes Spiel mit dem Namen "Shattered Steel". Mit diesem Spiel entwickelten sie auch die Infinity Engine, die zur Entwicklung von Rollenspielen diente, die auf Basis der Dungeons & Dragons-Regeln funktionieren. 1997 verließ allerdings Augustine Yip das Studio und wandte sich wieder der Medizin zu.

Die "besten erzählenden Spiele der Welt": 

Diesen Anspruch hat BioWare an sich selber gesetzt und selber der Öffentlichkeit präsentiert. Ein großer Satz, der aber auch eingehalten wird. Denn 1998 brachten sie mit Baldur's Gate das Spiel heraus, welches dem Rollenspiel-Genre neues Leben einhauchte. Eine spannende, dicht erzählte Geschichte und KI-Begleiter in einer kleinen Party, die Charakter hatten, sich untereinander gestritten hatten oder einfach nur witzige Dialoge geführt haben. Jeder Charakter war so gut gezeichnet, dass sich jeder Spieler mit ihnen identifizieren konnte. Ob man die Person nun mochte oder nicht, aber das ist das schöne, wenn Spiele solche Charakter zeichnen, das man Gefühle für sie entwickelt, gute und schlechte. BioWare hatte natürlich riesen Erfolg mit diesem Spiel. Plötzlich liebten alle Spieler diese Rollenspiele.
Ein Zeichen dafür sind die Kritiken, die überall positiv ausfielen. Nicht umsonst hat Baldur's Gate einen Metascore von 91 Punkten.
Ein Addon gab es noch. "Legenden der Schwerküste" hieß das und kam ein Jahr nach dem Hauptspiel raus. Es hat die Fangemeinde ein wenig gespalten, da es deutlich kampflastiger war als Baldur's Gate. Allerdings hat auch dieses Addon sehr gute Kritiken bekommen.


Ein Jahr später wieder kam ein Spiel, welches an abgedrehtheit kaum zu überbieten war. MDK war aber auch deswegen für BioWare kein gewinnreiches Kapitel, denn das war wohl zu abgedreht.

Rollenspiele braucht das Spieleland!: 

Das hat BioWare umgesetzt wie kein anderer. Jedes Jahr kam von den Herren irgendein Addon oder ein komplett neues Spiel. Wenn man hört "jährlich" dann denkt man ja schon, dass das nix werden konnte. Und wie es was wurde! Jedes Jahr ein Hit. 2000 Baldur's Gate II, 2001 MDK 2 und Baldur's Gate II: Thron des Baal, 2002 Neverwinter Nights und 2003 alleine 3 Addons für Neverwinter Nights.
Das wohl beste Rollenspiel damals
Baldur's Gate II


Danach gönnte sich BioWare dann doch etwas mehr Zeit und bis zum nächsten Spiel (besser gesagt dem nächsten Hit) dauerte es dann 4 Jahre. Aber in der Zwischenzeit war es nie still um die Kanadier geworden. 2004 veröffentlichte das Deutsche Computerspielmagazin GameStar
einen Bericht in dem es hieß, dass es BioWare zum zweiten mal in Folge geschafft hat, es auf die Liste der 100 besten Arbeitgeber Kanadas zu schaffen. Diese Liste wird von Mediacorp Canada und Maclean's Magazine erstellt und ist eine große Auszeichnung und ein Aushängeschild für BioWare als Arbeitgeber.

BioWare wächst!: 

Das Action-Rollenspiel Jade Empire
Ende 2005 ging BioWare eine 300-Millionen-Dollar-Fusion mit dem amerikanischen Entwickler Pandemic Studios ein. Ein nicht sonderlich bekanntes Studio, aber ein Tocherunternehmen von EA. Mit viel Kapital aus einer Gesellschaft wurde dann VG Holding Corp gegründet, unter dem BioWare und Pandemic zu Tochterunternehmen wurden.
2007 verkündete dann EA, dass sie für 860 Millionen Dollar die VG Holding Corp aufkaufen und BioWare und Pandemic somit unter ihre Fuchtel rutschen. 2008 wurde die Übernahme abgeschlossen

2006, während der Fusion mit Pandemic, wurde noch ein zweites Studio gegründet, nämlich in Austin, Texas. Als die Übernahme von EA bekannt wurde, hat BioWare auch gleich ein Spiel veröffentlicht. Jade Empire, welches eigentlich schon 2005 für die Xbox erschienen ist, aber zwei Jahre danach für den PC nachgereicht wurde.

Jade Empire war ein Action-Rollenspiel in der Art wie Diablo nur in der Ego-Perspektive, also nicht mehr so ein Brocken wie Baldur's Gate oder Neverwinter Nights. Allerdings, trotz der laufenden Übernahme von EA, wurde dieses Spiel in der PC-Version von 2K Games gepublished.
ein Metascore von 89 Punkten zeigt aber auch hier wieder, dass BioWare anscheinend nur gute Spiele kann.
Kurz danach gab Ray Muzyka gegenüber IGN bekannt, dass BioWare aufgeteilt Edmonton und Austin insgesamt über 500 Mitarbeiter beschäftigt, die ins sieben unterschiedliche Teams aufgeteilt sind.

Große Spielenamen werden geboren!:

Mit Mass Effect 1 beginnt eine erfolgreiche Trilogie
Im gleichen Jahr nach der großen Ankündigung der Arbeiteranzahl, hat BioWare eine der größten Spielemarken eröffnet. Mit Mass Effect wollte man eine Trilogie starten, mit Gut-Böse-Entscheidungen und Auswirkungen der Reaktionen in Dialogen auf die Geschehnisse. Selten war eine Geschichte so fesselnd wie bei Mass Effect. Ein Metascore von 89 Punkten spricht wie immer Bände und jeder hat sich schon zu diesem Zeitpunkt auf den Nachfolger gefreut.

Nur ein Jahr später, also 2009, erschien für die Fans der geistige Nachfolger zu Baldur's Gate II. Dragon Age: Origins hat auf die gleichen Erfolgsfaktoren gesetzt wie bei dem alten Klassiker. Dichte Atmosphäre, spannend erzählte Geschichte, Greifbare Charaktere und eine Party die sich untereinander weiterentwickelt. Die taktischen Kämpfe waren anspruchsvoll, man musste die stärken der einzelnen Team-Mitglieder perfekt einsetzen um gegen große Bossgegner zu bestehen. Die Vorgeschichte von Dragon Age ist nicht ganz unvorbelastet. Viele Verschiebungen, bereits 2007 hatten viele Fachmagazine dieses Spiel auf dem Cover und es wollte einfach nicht erscheinen. Aber auch hier gilt: lieber eine längere Wartezeit als ein unfertiges Spiel.

2010 erschien dann die Fortsetzung zu Mass Effect. Der zweite Teil der Trilogie hat den ersten Teil locker in die Ecke verwiesen. 94 Punkte bei Metacritic und jeder Fan war wohl wie im Rausch, da man nicht aufhören konnte ohne zu wissen wie es weitergeht. Geschichten erzählen kann BioWare, sie halten ihr Versprechen also ein.
Nach dem Addon zu Dragon Age, Awakening, erschien nur 6 Monate danach schon Dragon Age 2. Natürlich war die Community misstrauisch. 5 Jahre Entwicklungszeit für den Vorgänger und jetzt nur 6 Monate? Viel hat sich auch nicht getan. Dragon Age 2 sieht quasi 1:1 aus wie Dragon Age: Origins, welches auch schon nicht mehr taufrisch aussah mit seiner Eclipse Engine. Die Heldenerstellung fällt ebenfalls weg, dafür bekommt man einen fertigen Charakter vorgesetzt mit dem man das Spiel bestreitet. Es war aufkeinenfall ein schlechtes Spiel, aber es hat die Spielerschaft nicht zufriedengestellt. Sie wollten wieder einen Brocken wie Dragon Age: Origins.

EA und BioWare schmieden Pläne: 

2009, also quasi zeitgleich mit Dragon Age, kündigte EA die Zusammenführung von BioWare und Mythic Entertainment an. Da daraufhin der Leiter von Mythic, Mark Jacobs, das Studio verlassen hat, vermuten viele, dass es eine Unterordnung von Mythic war. Kurz darauf wurde ein neues Studio von BioWare in Montreal gegründet und übernahm ein Studio von EA in San Francisco, im Hauptsitz von EA, Redwood City, und stellte ein Team ab, welches für die Entwicklung von Spielen in Sozialen Netzwerken zuständig war.

Nach vielen Umbenennungen von EA-Tochterunternehmen in "BioWare", wurde der Name eher zum Label innerhalb des Konzerns. 2008 gaben dann schließlich die beiden verbliebenen Gründer Ray Muzyka und Greg Zeschuk ihren Abschied bekannt. Daraufhin wurden viele der Studios, u.a. Mythic und Victory Games, aus dem Unternehmen ausgegliedert und bekamen ihre Namen zurück. BioWare behielt die Studios in Edmonton, Montreal und Austin und die restlichen wurden ausgegliedert.

2011 erschien Star Wars: The Old Republic, ein Online-Rollenspiel, welches an die großen Zeiten von Knights of the old Republic von BioWare anknüpfen. Das hat aber leider nicht geklappt, weswegen das Spiel auch nicht die besten Kritiken bekommen hat.

2012 wurde dann mit Mass Effect 3 die Trilogie abgeschlossen. Diese hat sogar noch ein Ende nachgereicht bekommen, da die Fans mit dem Ende nicht zufrieden ware, da es noch zuviele Fragen offen lies.



Was kommt als nächstes?: 
BioWare Corp

BioWare hat jedenfalls alle Hände voll zutun ihre Pläne umzusetzen.
Dragon Age: Inqusition, ein neues Mass Effect (welches nich Mass Effect 4 heißen wird) und dann haben sie vor paar Tagen für Schlagzeilen gesorgt, nach ihrem mysteriösen Trailer "You've been chosen" zu dem es auf der GamesCom nähere Informationen geben wird. 3 Spiele alle mit hohen Erwartungen. Aber wenn BioWare über die Jahre eines gezeigt hat, dann, das sie mit diesem Druck bestens zurecht kommen.



Das war mein kleiner Bericht zu BioWare. Ich hoffe er hat euch gefallen und bis zum nächsten Artikel!
- Euer Franz (:

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