Montag, 23. Juni 2014

Test! - Portal 2

Wenn Gehirnzellen Akrobatik lernen müssen

Valve macht weiter! Mit Portal 2 erscheint die Fortsetzung, zu einem Projekt welches ursprünglich von Studenten als Half Life 2 Mod entwickelt wurde. Früh genug hat Valve das Potenzial erkannt, das Spiel gekauft, es leicht für den Markt überarbeitet und BAM! Mega-Hit. Ein Metascore von 90 Punkten sagt eigentlich alles. Jetzt kommt das erste Portal, das komplett von Valve entwickelt ist. Sie sind berühmt durch ihre Shooterserien Half Life und Left 4 Dead. Schaffen solche Leute es denn ein Rätselspiel zu machen? Die Antwort schon mal im Voraus: Ja, und wie! 

Der Beginn: 

Wheatley - unser Freund und Helfer
Nun geht er also los. Der Nachfolger zu einem der erfolgreichsten Indie-Spiele, nun aber mit Blockbuster-Format. Besonders schön ist schon der Beginn von Portal 2. Mit einem lustigen Tutorial, in dem man u.a. ein Bild auf Kommando bewundern soll, schläft man erstmal. Sehr lang. Seeeeeeeeehr lang. Um die Computerstimme am Anfang zu zitieren: "Ihr Hyperschlaf dauerte 99999...". Danach kommt unser kleiner Begleiter. Eine kleine Roboterkugel Namens Wheatley. Der uns gleich zu Beginn fragt ob wir denn das Wort "Apfel" sagen können. Als Antwort springen wir. "Das ist nah genug dran" mein Wheatley und arbeitet weiter.
Der Humor von Portal 2 ist sehr stark vertreten. Wie schon im Vorgänger durch die Computerstimme GLaDOS wird man auch hier einige Male herzlich lachen können. 




Die Zeit vergeht nicht spurlos: 

Der Zahn der Zeit - GLaDOS und die Testkammern
fanden den garnicht so gut.
Die erste Testkammer kommt uns schon verdächtig bekannt vor. "Das ist ja die Testkammer in der Portal 1 begann!", aber jetzt ein wenig anders. Besonders im ersten Abschnitt (ja es gibt mehrere Abschnitte) nimmt man wieder Testkammern durch, die man im ersten Teil schon gesehen hat, aber das ist nich simples Level-Recycling, nein, das ist einfach eine Hommage an den ersten Teil. Aber der Zahn der Zeit nagte an diesen Testkammern. Pflanzen und Unkraut wächst aus den Ritzen des einst mal so starken Betons, der Putz bröckelt ab und die Scheiben sind auch nicht mehr so glänzend, wie sie es früher einmal waren. 
Das merken wir auch an GLaDOS. Die ist nämlich nicht von Anfang an da, sondern will gefunden werden. Aber anschalten sollten wir sie nicht. Zumindest wöllten wir das nicht. Aber der tollpatschige Wheatley schafft immer genau das Gegenteil von dem was wir eigentlich wollen und erweckt GLaDOS.

Immer das Gleiche, aber nie ist es das Selbe:

Kommen wir mal zur Abwechslung. Portal 2 hat viel davon. Alleine die Schauplätze. Mal sind wir einem alten Forschungslabor, mal in frisch zusammengesetzten Testkammern und mal im Untergrund. Alles das trägt zur Abwechslung bei, sodass es über die ca. 12-15 Stunden Spielzeit nie langweilig wird.
Portal 2 arbeitet mit einer aufgebohrten Version der hauseigenen Source-Engine. Es ist kein Grafikblender aber man staunt immer wieder, was Valve von Spiel zu Spiel aus einer Grafik-Engine aus dem Jahre 2004 herausholt. Die Beleuchtung ist schick und clever: durch die Testkammern benötigt man nie viel Fernsicht wodurch eventuelle Schwächen der Source-Engine garnicht erst in Augenschein treten. Durch viele Einstellungsmöglichkeiten ermöglicht sie auch, dass Portal 2 auch auf schwachen PC's zu Hause läuft.



Jetzt wird's glitschig: 

Die Gele. Hier: das weiße Gel für Portalflächen.
Mit Transportschächten transportieren wir alles!
Die Rätsel bauen sich natürlich gleich auf. ein blaues und ein orangenes Portal, die man nur auf weiße Flächen schießen kann. Aber in Portal 2 gibt es einen Kniff. Gele! Wenn die Gele auf Oberflächen treffen, dann haben diese Böden besondere Eigenschaften. Blaues Gel: man springt in die Höhe. Orangenes Gel: man rennt unheimlich schnell. Weißes Gel (ein Schelm wer dabei zweideutig denkt): erschafft neue Flächen auf denen man Portale setzen kann.
Zusammen ergeben diese Gele mit den Testkammern wunderbare Rätsel, bei denen man einfach an einer Stelle stehenbleibt, den Kopf auf die Hand aufstützt und einfach mal denkt: "Wie soll denn das jetzt gehn?". Denn in alter Portal-Manier müssen wir einfach nur zum Ausgang kommen, aber das Wie ist die Frage. Neben den Gelen gibt es natürlich auch noch die Laser, die aber durch eine Neuerung ein gerüttet Maß mehr Hirnschmalz erfordern: die Prismawürfel.
In Portal 1 beschränkten sich die Laser-Rätsel auf "schieß die Portal so, das der Laser an den einen Punkt kommt". Jetzt können wir mit Prismawürfeln die Richtung der Laser verändern wodurch oft Milimeterarbeit nötig ist, damit die Kettenreaktion funktioniert, um den Ausgang zu öffnen.
Neu sind auch die Transportschläuche und die Laserbrücken. Letztere können über den Abgrund helfen, aber auch Gegenstände im Flug einfach mal abfangen, wenn sie ständig zu weit fliegen. Transportschläuche können alles zu einem anderen Ort ziehen. Gele, Gegenstände aber auch uns selbst, aber immer nur in eine Richtung, für die andere Richtung wird etwas anderes benötigt, aber das verrate ich hier mal nicht. 



"Ich bin dir nicht böse": 

SO KNUFFIG! Die Militärandroiden.
Ist nur blöd wenn sie schießen.
Wer diesen Satz kennt, der hat auch den ersten Teil gespielt und kennt schon die Militärandroiden von Aperture Sience, dem Labor in dem wir die Testkammern bestreiten. Diese kleinen, mit Waffen und einer niedlichen Cyberstimme ausgestatteten weißen Roboter sind auch wieder mit von der Partie und haben dieses mal sogar einen Großauftritt, aber auch diesen verrate ich natürlich nicht.Im zweiten Teil sind die Roboter immernoch mehr zum knuddeln als zum wegschmeißen. "Ich bin dir nicht böse", "Machs gut!" oder "auauaua", wenn man sie fallen lässt, lässt einen schon fast an sich selber zweifeln, ob man sie nicht vielleicht doch wieder aufstellen sollte. Aber dieser Gedanke verabschiedet sich relativ schnell wenn man von einem ihrer Kollegen ein paar Schüsse in den Rücken bekommt, denn viel hält die Dame, die wir steuern, auch nicht aus. 


Der Coop-Modus:

Atlas (rechts) und P-Body
Die große Neuheit bei Portal 2 ist natürlich der Coop-Modus für zwei Spieler, in dem wir die Kontrolle über zwei Roboter übernehmen nämlich Atlas und P-Body. Auch im Coop-Modus begleitet uns GLaDOS und sobald wir den Testbereich verlassen, werden wir einfach gesprängt... so wie es auf Arbeit eben auch ist. Trotzdem: GLaDOS dabei zu haben bedeutet Spaß und als hätte man den nicht genug mit seinem Kumpel zusammen, bringt die feine Computerdame einfach beide zum lachen - also: doppelt so lustig. Die Rätsel im Coop-Modus sind genauso gelungen wie im Singleplayer und erfordern die Gehirnpartie beider Spieler, denn nicht wie in anderen Spielen in denen der andere nur nebenher rennt, sind hier wirklich beide gefragt und das wird mit der Zeit echt richtig knifflig. Manchmal ist es aber auch garnicht knifflig und man stellt sich einfach nur zu blöd an, aber genau DAS macht den Charme eines Coop-Spiels aus. Das man über sich selbst lachen kann. 


Fazit:

Für mich ist Portal 2 ein Juwel. Valve hat die simple Idee mit den zwei Portalen perfektioniert und es zu einem großen Spiel gemacht, in dem man teilweise Ewigkeiten einfach nur damit verbringt herauszufinden, "wie um alles in der Welt" man das denn machen soll. (Diesen Ausruf habe ich höchstpersönlich getätigt). Portal 2 ist ein Spiel an das man sich auch noch in 10 oder 20 Jahren erinnern und zurückdenken wird als eines der schönsten Spielererlebnisse. Alleine das "Ich bin so schlau"-Gefühl nach einem geschafften Level ist einfach unvergleichlich und einzigartig. 


Wertung: 

Ein kleiner Nachtrag zum Wertungsbogen: Aktuell ist dieser noch sehr unausgereift. Wir werden den für euch natürlich noch ausarbeiten, so dass ihr euch zu 100% auf unsere Wertungen verlassen könnt. Deswegen werde ich zu diesem Spiel auf einen kompletten Wertungsbogen verzichten und meine eigene Wertung nach Gefühl und Spielverständnis hinschreiben. Die Wertung baut auf ein 100-Punkte-System auf, also 100 Punkte ist das Höchste und 0 Punkte logischer weise das Niedrigste.

Endpunktzahl: 

Portal 2: 93 Punkte

 

Danke für das Lesen meine ersten Test's. Ich hoffe er hat euch gefallen und bis zum nächsten Artikel - Euer Franz (: 












Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen